Evidenzbasierte Regulierung
Das Politik-Team des Good Food Institute Europe setzt sich für eine faire, gründliche und evidenzbasierte Regulierung von pflanzenbasiertem und kultiviertem Fleisch und anderen alternativen Proteinen ein.
Warum braucht es eine evidenzbasierte Regulierung für alternative Proteine?
Damit alternative Proteinquellen ihr Potenzial zur Entwicklung eines nachhaltigen, sicheren und gerechten Ernährungssystems entfalten können, ist es unbedingt erforderlich, dass die Verbraucher:innen diesen neuen nachhaltigen Lebensmitteln vertrauen.
Unternehmen, die kultiviertes Fleisch sowie bestimmte pflanzenbasierte und durch Fermentation hergestellte Lebensmittel verkaufen wollen, müssen daher zunächst bei den Regulierungsbehörden die Zulassung ihrer Produkte beantragen.
In Europa gelten weltweit führende Standards für Lebensmittelsicherheit. Jene alternative Proteine, die vor dem Inverkehrbringen erst zugelassen werden müssen, müssen auf europäischer Ebene ein spezielles Zulassungsverfahren für Novel Food – und in einigen Fällen auch für genetisch veränderte Lebensmittel – durchlaufen.
„Damit sich mehr Menschen für nachhaltige Alternativen entscheiden, braucht es Vertrauen in pflanzenbasiertes und kultiviertes Fleisch.“
Seth Roberts, gfi europe policy manager
Wie wird kultiviertes Fleisch in Europa reguliert?
Europäische Union
Bevor kultiviertes Fleisch in Europa verkauft werden kann, muss das entsprechende Produkt von den zuständigen Behörden zugelassen werden. Gleiches gilt auch für bestimmte pflanzen- und fermentationsbasierte Lebensmittel. Sobald die Zulassung durch die europäischen Behörden erfolgt ist, kann das Produkt in allen 27 EU-Ländern sowie in Island, Liechtenstein und Norwegen verkauft werden. Das Zulassungsverfahren umfasst eine gründliche und evidenzbasierte Bewertung der Lebensmittelsicherheit und dauert in der Regel mindestens 18 Monate.
Andere europäische Länder
Mehrere europäische Länder außerhalb der EU, darunter Großbritannien, verfügen über einen ähnlichen Rechtsrahmen für die Zulassung von kultiviertem Fleisch. Die Schweiz erkennt Zulassungen im Rahmen des EU-Verfahrens für neuartige Lebensmittel („Novel Foods”) an, hat aber einen eigenen Regulierungsrahmen für genetisch veränderte Lebensmittel.
Wie wird kultiviertes Fleisch weltweit reguliert?
Hier finden Sie ergänzende Informationen dazu, wie Regierungen außerhalb Europas – von Kanada bis Singapur – die Zulassung von kultiviertem Fleisch regulieren.
Was GFI Europe tut, um eine evidenzbasierte Regulierung von alternativen Proteinen zu unterstützen
GFI Europe arbeitet mit Behörden, Unternehmen und Expert:innen für Lebensmittelsicherheit zusammen, um ein transparentes und evidenzbasiertes Zulassungsverfahren für alternative Proteinquellen zu gewährleisten.
Was wir tun
- Wir informieren und beraten die Regulierungsbehörden über Innovationen und zukünftige Entwicklungen im Bereich alternative Proteine.
- Wir stellen den Kontakt zwischen Unternehmen und Expert:innen her, die sie bei der Erstellung eines Zulassungsantrags und in der gesamten Phase der Risikobewertung und des Risikomanagements unterstützen können.
- Wir monitoren die behördlichen Zulassungsverfahren und setzen uns dafür ein, dass sie fair und evidenzbasiert sind, damit Verbraucher:innen Vertrauen in die Lebensmittel haben können.
Wie Sie helfen können
GFI Europe wird zu 100 % durch Spenden finanziert. Unsere Arbeit für eine evidenzbasierte Regulierung von alternativen Proteinen ist nur dank der Großzügigkeit unserer Spender:innen möglich. Mit Ihrer Unterstützung können wir uns für einen transparenten und verlässlichen Rechtsrahmen für ein nachhaltiges, sicheres und gerechtes Ernährungssystem einsetzen.
Unser Experte für Regulierung
Seth leitet unsere Arbeit im Bereich Regulierung. Er arbeitet mit Politik, Behörden und Unternehmen zusammen, um einen klaren und evidenzbasierten Zulassungsprozess für Lebensmittel auf Basis von Pflanzen, Zellkultivierung und Fermentation sicherzustellen.