Politik für eine nachhaltige Proteinwende
Pflanzenbasiertes und kultiviertes Fleisch und Lebensmittel auf Basis von modernen Fermentationsverfahren tragen maßgeblich zur Lösung von zahlreichen gesellschaftlichen Herausforderungen bei.
Als Nichtregierungsorganisation, die für ein nachhaltiges, sicheres und gerechtes Ernährungssystem arbeitet, setzt sich GFI Europe für mehr öffentliche Forschungsförderung, für eine evidenzbasierte Regulierung und für faire Wettbewerbsbedingungen für alternative Proteine ein.
Politische Schwerpunkte
Das Politikteam des Good Food Institute Europe bringt drei Schwerpunktthemen voran, um den gesellschaftlichen Nutzen von pflanzenbasiertem und kultiviertem Fleisch und anderen alternativen Proteinquellen zu maximieren.
Öffentliche Investitionen in die Open-Access-Forschung können den gesellschaftlichen Nutzen von alternativen Proteinquellen maximieren. Erfahren Sie, wie sich GFI Europe für den Ausbau der Forschungsförderung für pflanzenbasiertes und kultiviertes Fleisch einsetzt.
Ein transparenter und verlässlicher Rechtsrahmen für die Regulierung ist entscheidend für das Vertrauen von Verbraucher:innen in alternative Proteinquellen. Erfahren Sie, wie sich GFI Europe für eine verlässliche und evidenzbasierte Regulierung einsetzt.
Klare Produktbezeichnungen helfen Verbraucher:innen dabei, informierte Kauf- und Konsumentscheidungen zu treffen. Erfahren Sie, wie sich GFI Europe für faire Bezeichnungen für pflanzliche Lebensmittel und andere alternative Proteine einsetzt.
Gesellschaftliche Herausforderungen
Ein Ausbau der Forschungsförderung im Bereich alternativer Proteinquellen und faire politische Rahmenbedingungen können dazu beitragen, dass diese nachhaltigen Lebensmittel für alle Menschen verfügbar werden. Indem sie diesen neu entstehenden Bereich aktiv mitgestaltet, kann die Politik die Umweltauswirkungen unseres Ernährungssystems deutlich verringern, Risiken für die öffentliche Gesundheit minimieren und mehr Menschen mit weniger Ressourcen ernähren.
Nachhaltigkeit und Gesundheit
Die im Pariser Klimaabkommen festgelegten Ziele lassen sich nicht ohne eine grundlegende Änderung unseres Ernährungssystems erreichen. Mit pflanzenbasiertem und kultiviertem Fleisch und anderen alternativen Proteinquellen lassen sich einige der größten Ursachen für den Klimawandel, das Artensterben und zahlreiche Umweltverschmutzungen minimieren.
Alternative Proteine werden in sauberer Umgebung ohne Belastung durch fäkale Krankheitserreger hergestellt, und es werden keine Antibiotika benötigt – so tragen diese Lebensmittel dazu bei, das Risiko von lebensmittelbedingten Krankheiten zu verringern, die Wirkung von Antibiotika in der Humanmedizin aufrechtzuerhalten und die Entstehung von neuen zoonotischen Infektionskrankheiten zu verhindern.
Die Transformation des Ernährungssystems hin zu einem größeren Anteil von alternativen Proteinquellen wird Gesellschaften dabei helfen, ihre Nachhaltigkeits- und Gesundheitsziele zu erreichen, ohne sich darauf verlassen zu müssen, dass die Menschen in kurzer Zeit ihre individuelle Ernährung umstellen.
Impulse für eine starke Wirtschaft
Studien zeigen, dass durch den Aufbau des Wirtschaftsbereichs für alternative Proteinquellen weltweit eine zusätzliche Wertschöpfung von 1 Billion US-Dollar entstehen könnte. Länder wie Singapur und Israel ziehen viele Investitionen in dem Bereich an, indem sie Unternehmen für pflanzenbasiertes und kultiviertes Fleisch günstige politische Rahmenbedingungen bieten.
Grundsätzlich verfügt auch Europa über eine enorm leistungsfähige Forschungslandschaft und über starke Unternehmen. Europa hat alle Voraussetzungen dafür, im Bereich alternative Proteine eine globale Führungsrolle einzunehmen. Doch ohne nennenswerte Investitionen in Forschung und Entwicklung riskiert Europa, international den Anschluss zu verlieren.
So wie die Politik in der EU und auf nationaler Ebene Forschung im Bereich Erneuerbare Energien gefördert hat, sollte sie auch Open-Access-Forschung im Bereich der alternativen Proteinquellen fördern, um deren gesellschaftlichen Nutzen zu maximieren und hochqualifizierte Arbeitsplätze in dem Bereich zu schaffen.
Mehr Auswahl für Verbraucher:innen
Das heutige Ernährungssystem wird die weltweit steigende Nachfrage nach Fleisch und Protein im Allgemeinen nicht bedienen können.
Pflanzenbasiertes und kultiviertes Fleisch und andere alternative Proteine erweitern das Angebot für die Verbraucher:innen und liefern den Menschen Lebensmittel, die ihnen vertraut sind – aber auf eine nachhaltigere Weise hergestellt werden.
Damit diese nachhaltigen Produkte mehr Menschen in Europa erreichen, setzen uns für eine verlässliche und evidenzbasierte Regulierung und für faire und verständliche Produktbezeichnungen ein.